6. Everglades Florida - Reiseberichte

Auf unserer Tour haben wir zunächst den nördlichen Teil des Everglades Gebietes entlang des Tamiami Trails rund um Everglades City erkundet. Der eigentliche Nationalpark beginnt offiziell ehr im Osten auf der „Miami-Seite“. In Everglades City haben wir bei Everglades City Airboat Tours unsere Tour gebucht. Wir haben uns für die Mangroventour entschieden. Es gibt verschiedene Touren durch die unterschiedlichen Landschaften der Everglades, so kann man auch eine Graslandtour machen, bei der man ehr durch eine flache grasbewachsene Landschaft fährt. Die Tour war sehr schön und wenn unser Fahrer auf den graden Schneisen zwischen den Mangroven aufs Gas gedrückt hat war die Fahrt auch sehr aufregend. Die Boote können ganz schön Geschwindigkeit entwickeln, auf der rasanten Fahrt hat es einigen mitfahrenden die Mütze vom Kopf geblasen. Wir habe sogar hier ein Krokodil gesehen, welches wie aus dem Nichts aufgetaucht ist, außerdem gab es noch Waschbären zu bestaunen. In der Wartezeit auf unsere Tour haben wir einen Fotostop beim H.P. Williams Roadside Park gemacht. In dem kleinen klaren Fluss halten sich viele Fische und bevorzugt Krokodile auf. Hier konnten wir einige Prachtexemplare beobachten und fotografieren. Ein interessanter Wanderweg ist der Kirby Storter auch direkt am Trail gelegen. Beim Schlendern auf dem Holzsteg, in sicherem Abstand zur wilden Natur, kommt man durch ganz verschiedene Vegetationszonen. So startet man in einem lichten Nadelwald, der in einen sumpfigen Zypressenwald übergeht und an einem Wasserlauf endet. Auch hier konnten wir zahlreiche Tiere beobachten, von Fischreihern über Schildkröten, Fische bis hin zu Krokodilen. Die Briefmarken für unsere Postkarten in die Heimat haben wir beim kleinsten Postamt der USA gekauft, in Ochopee. Es ist eigentlich nur eine winzige weiße Hütte am Straßenrand mit der amerikanischen Flagge und es passt nur ein Mensch rein, der wahrscheinlich nur vorwärts rein und rückwärts wieder raus kommt.

Unseren zweiten Besuch, diesmal im offiziellen Park, haben wir auf der Weiterreise zu den Keys gemacht. Auf dem berühmten Anhinga Trail, benannt nach einer Art Fischreiher, haben wir wiederum jede Menge Krokodile, Fische und Insekten, eine Art bunter riesiger Grashüpfer, gesehen. Der Weg führt auch als Holzsteg mit Bänken und überdachten Abschnitten ganz bequem durch die Landschaft und über den Fluss, der eigentlich mehr wie ein See wirkt. Unterwegs informieren Tafeln über die Tier- und Pflanzenwelt. Einer der Anhinga-Reiher hat sogar direkt am Weg auf einer Brücke gesessen und sein Gefieder getrocknet, das hat natürlich viele schöne Fotomotive ermöglicht. Ganz anders hingegen ist der direkt angrenzende Gumbo Limbo Trail. Er führt durch eine Art sumpfigen Gummibaumwald. Hatten wir bis dahin kaum nennenswerte Probleme mit den Stechmücken, haben sie uns nun geradezu überfallen und bei lebendigem Leib gefressen, sobald wir einen Fuß in den Wald gesetzt hatten. Unser eigens für diesen Ausflug gekauftes Sonnen- und Insektenschutzmittel von Bullfrog hat nicht allzu viel genützt. Jeder Zentimeter Haut, der nicht eingesprüht war wurde sofort attackiert, über 6 Stiche in nicht mal 5 Minuten, am Ende sind wir nur noch gerannt, um da wieder raus zu kommen. Da wir außerhalb der Haupttourismussaison den Park besucht haben, erwartete uns am Ende der Parkstraße in Flamingo überhaupt nichts. Der kleine Ort, der nur aus einer Bootsanlegestelle und dem Gebäude des Visitor-Centers zu bestehen schien, war quasi tot und für Renovierungsarbeiten geschlossen (waren auch dringend nötig). Es hatte sich letztlich nicht gelohnt die ganze Strecke bis zur Küste zu fahren, Flamingos gab es nämlich nicht zu sehen. So mussten wir nur den ganzen Weg durch den Park wieder zurück, um weiter zu den Keys zu fahren.